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Grundlagen der Trinkwasseraufbereitung
Desinfektion
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Angesichts der Tatsache, dass 3/4 der Erde mit Wasser bedeckt sind, ist es bemerkenswert, dass es in vielen Gebieten der Erde Wasserprobleme gibt. Sicher ist ein Großteil dieses Wassers salziges Meerwasser. Die wachsende Weltbevölkerung fordert immer mehr Wasserressourcen. Auf der anderen Seite nimmt die Gefahr von Kontaminationen und Verunreinigungen zu. Vor allem in Entwicklungsländern fehlen auch zum Ende des 20. Jh.  Infrastrukturen der Wasserversorgung und der Abfall-(Abwasser)benahndlung. Häufige, wasserbedingte Epidemien sind die Folge. Ungereinigte Abwässer werden oft direkt in Flüsse und Seen geleitet, aus denen Wasser zum Waschen und Kochen entnommen wird. Dazu kommt oft die Einleitung von Industrieabwässern aller Art.

Inzwischen gibt es Möglichkeiten, auch für Kleinstabnehmer (Einfamilienhäuser) das Wasser zu behandeln und zu reinigen.

Es gibt Verfahren, das Wasser in solchen Gebieten direkt am Punkt der Entnahme (Point of use) zu behandeln. Diese Methoden wiedersprechen jedoch den grundlegenen Ansätzen zilivisierter Wasserpolikik. Die Vermeidung von Verunreinigungen an ihrem Entstehungsort ist immer die effektivste Maßnahme zur Sicherung einer einwandfreien Versorgung. Wie die Erfahrungen mit öffentlichen Versorgungsnetzen seit fast 100 Jahren  in den Industriestaaten zeigen, bietet der Anschluss an öffentliche Versorgungsnetze aus gesundheitlicher und hygienischer Sicht immer die größere Sicherheit. Zum einen liegen bei den öffenlichen Versorgern entsprechende Fachkompetenzen vor, zum anderen gestaltet sich die Überwachung und Steuerung der großen öffentlichen Versorgungssysteme im Hinblick auf die Sicherheit vor Verunreinigungen wesentlich sicherer (behördlich ausgewiesene Wasserschutzgebiete, hohe Untersuchungshäufigkeit, große Pufferkapazitäten und gute Steuerungsmöglichkeiten). Nur wenn der Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz nicht möglich ist, sollte an die Aufbereitung kleinster Wassermengen für Gruppen- oder Einzelhaushalte gedacht werden.

In der Regel werden dann Kombinationen von Verfahren angewendet, die sowohl die Verunreinigungen beseitigen, aber auch Probleme wie Korrosion, Härte, Farbe, Geruch und Geschmack beseitigen:
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Verfahren auf einen Blick:

Aktivierte Tonerde
Aktivkohle (Granulat, Pulver, Block)
Anionen- und Kationenaustauscher
Desinfektionsverfahren
Chlor / Chlordioxid
Mikrofiltration
Ozon
Ultraviolettes Licht  (UV-Desinfektion)
Destillation
Osmose

Aktivierte Tonerde

Aktivierte Tonerde ist ein Filtermedium (Aluminiumsalze), das aufgrund der hohen Oberfläche und guter Adsorptionseigenschaften zur Wasseraufbereitung genutzt wird . Mit Hilfe aktivierte Tonerde können eine Vielzahl von Verbindungen adsorbiert werden, beispielsweise Fluorid, Arsen, Selen. Das Filtermaterial muss regelmäßig erneuert und regeneriert werden.

Aktivkohle (Granulat, Pulver, Block)

A-kohle ist eine gutes Medium zur Bindung und Beseitigung vor allem organischer Verschmutzungen von Mineralölen, Aromaten bis hin zu Geruch und Geschmack.

Die Beseitigung der Verunreinigungen erfolgt vor allem auf adsorptiver Basis. Eine regelmäßige Erneuerung des Filtermediums ist vor allem im Hinblick auf Wiederverkeimungen sehr wichtig.

A-Kohle Blöcke können auch zur Partikeliliminierung genutzt werden.


Anionen- und Kationenaustauscher

Anionen-  und Kationenaustauscher werden zum Austausch unerwünschter Ionen (z. B. Härtebildner) auf der Basis von Austauschharzen eingesetzt. Das Harz muss von Zeit zu Zeit regeneriert werden, damit es seine Funktion beibehält.

Typische Kationenaustauscher werden in Enthärtungsanlagen eingesetzt (CA++ gegen Na+). Anionenaustauscher tauschen Chlorid-, oder Hydroxidionen beispielsweise gegen Nitrat-Ionen aus. 


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Desinfektionsverfahren

Die Desinfektion sorgt für die Beseitigung oder Abtötung eines Großteils von Mikroorganismen. Nicht alle Bakterien werden vernichtet (keine Sterlisation). Wichtige Verfahren sind:

Chlor- und Chlordioxid-Einsatz
Mikrofiltration
Ozon-Einsatz
UV-Bestrahlung

Chlor / Chlordioxid

Chlor und Chlordioxid oxidieren die Zellwand von Mikroorganismen, darüber hinaus auch organische Inhaltsstoffe. Die Cystem und Oocysten von Giardien und Cryptosporidien werden jedoch nicht abgetötet! Durch die Oxidation mit Chlor können andere Probleme aufgrund organischer Inhaltsstoffe (Farbe, Geruch) beseitigt werden, dabei entstehen aber Trihalogenkohlenwasserstoffe (THM).
Chlor wird entweder direkt in die Leitung dosiert oder in den Vorratstank, wo es vermischt werden muss.

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Mikrofiltration

Mikrofiltration basiert auf physikalischer Filtration durch Poren, die kleine als 0,2 µm sind. Mit Hilfe von Keramik oder A-Kohle-Blöcken dient dieses Verfahren vor allem der Abtrennung von Mikroorganismen. Keramikfilter haben den Vorteil, dass diese mehrfach rückgspült und regeneriert werden können, bevor sie wirkungslos werden.

A-Kohle muss in der Regel nach einmaliger Beladung ausgetauscht werden. Neben der Abtrennung von partikulären Inhaltsstoffen bietet A-Kohle auch den Vorteil, dass organische Inhaltsstoffe eliminiert werden können (vergl.  Kapitel Aktivkohle).

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Ozon

Ozon wird vor allem in größeren Aufbereitunsanlagen eingesetzt.; es gibt aber auch eine wachsende Zahl an Verfahren, wo Ozon in privaten oder kleinen gewerblich betriebenen Anlagen zum Einsatz kommt.

Ozon oxidiert organische Stoffe ähnlich wie beim Einsatz von Chlor . Ein Ozongenerator oxidiert Sauerstoff zu O3, also zu Ozon. Ähnlich wie beim Chlor, ist eine ausreichende Kontaktzeit wichtig. Um dies zu garantieren, ist gewöhnlich ein Vorratstank erforderlich. Ozon ist ebenfalls wie Chlor effektiv einsetzbar gegen Bakterien (Coliforme, Legionellen usw.), Parasiten-Dauerformen mit stabiler Zellwand (Cryptosporidien, Giardien) werden aber nicht inaktiviert.

Ultraviolettes Licht  (UV-Desinfektion)

UV-Verfahren nutzen Lampen, welche sich im zu benandelden Wasser befinden. Das UV-Licht zerstört vor allem das genetische Material der Mikroorganismen, wodurch deren Vermehrung unterbunden wird. Auch in diesem Fall erfolgt keine Inaktivierung von Protozoen-Dauerformen.

Destillation

Durch die Destillation werden alle Inhaltstoffe, die einen höheren Siedepunkt als Wasser, zurückgehalten.  Hierfür ist natürlich ein hoher Energieaufwand erforderlich, darüber hinaus ist der Zeitaufwand pro aufbereitete Menge hoch.

Nicht zurückgehalten werden leichtflüchtige Substanzen (Benzol, LHKW usw).
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Osmose

Durch Umkehrosmose können viele Verunreinigungen eliminiert und hohe Qualitäten erzielt werden. In diesem Verfahren wird unter hohem Druck auf eine halbdurchlässige Membran das Wasser durch die Membran gedrückt.

Mitttels Umkehrosmose können relativ viele Verunreinigungen beseitigt werden; für biologische und bakteriologische Verunreinigungen kommen sie normalerweise nicht zur Anwendung. Leichtflüchtige Inhaltsstoffe werden durch Kombination mit A-Kohle Filtern beseitigt.

Die Eliminierungsleistung liegt zwischen 80 und 95 %. Die Membran wird in der Regel alle zwei bis drei Jahre gewechselt, die zugehörigen A-Kohle Filterpatronen alle ein bis zwei Monate.
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Bitte beachten Sie, dass Hier nur ein Überblick gegeben werden kann. Im Fall spezieller Probleme konsultieren Sie bitte Experten!
 

 
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Aufbereitung
Aktivkohlefilter Anionen-
austausch
Kationen-
austausch
Enthärtung
Chlorung Destillation Oxidation und
Filtration
Umkehr-
osmose
kombinierte 
Spezialfilter
Korrosion
(grüne, rote, braune Beläge)
Metallischer Geschmack
(Eisen, Mangan, Kupfer, Sulfid)
Geschmacksprobleme
Trübung
Hartes Wasser
(hoher Waschmittelverbrauch
Rückstände, Flecken)
Kalkablagerungen
(Installation, Heizkessel)
Geruchsprobleme
(faule Eier, Chlor, muffig, fischig)
Farbe
(rot, braun, trüb)
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