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Desinfektion wird als integriertes System
der Behandlungprozesse definiert, welches in der Lage ist, pathogene Mikroorganismen
zuverlässig ensprechend öffentlicher Gesundheitsstandards aus
dem Wasser zu eliminieren.
Chlor ist eines der gängigsten Mittel
in Wasserversorgungsystemen in Deutschland. Es ist preiswert, gut verfügbar,
und wirkungsvoll gegen Bakterien. Seine Wirksamkeit kann einfach geprüft
werden (freies Chlor). In Kleinsystemen besteht jedoch das Problem, dass
die Einwirkdauer (Zeit zwischen Dosierung des Chlors und Nutzung des Wassers,
wo eine Wirkung erzielt werden muss) sehr kurz ist, um einen ausreichenden
Desinfektionsschutz zu erzielen, müssen somit höhere Dosen zur
Anwendung kommen. Größere Speicherbehälter können
Kontaktzeit erhöhen. Um die Konzentration von krebserregenden Desinfektionsnebenprodukten
(THM) zu veringern, sollte bei Anwesenheit organischer Inhaltsstoffe (DOC>
1 mg/l) ggf. mittels A-Kohle Filtration oder Umkehrosmose dieser THM-Gehalt
gesenkt werden.
Das Kochen ist ebendfalls eine Methode
der Desinfektion, dies ist jedoch ein energieintensiver Prozess, bei dem
andere Wasserinhaltsstoffe aufkonzentriert werden.
Es gibt weitere Methoden der Wasserdesinfektion:
UV-Desinfektion ist eine saubere Methode,
es entstehen keine Desinfektionsnebenprodukte, es gibt keine Geruchs- und
Geschmacksbeeinträchtigungen. Dieses Verfahren ist gegenüber
Bakterien wirkungsvoll, Parasiten-Dauerformen werden aber nicht inaktiviert.
Prozozoen werden nur mit Filtern < 5 µm eliminiert. In der Regel
werden UV-Systeme mit Detektoren ausgestattet, die ein Signal geben, wenn
die Strahlungsleistung der Lampe nicht mehr für eine sichere Desinfektion
ausreicht. Dies passiert auch dann, wenn Verunreinigungen oder Bewuchs
die Strahler abdeckt (Algen, Sediment). Teflonbehälter anstelle
von Quarzbehältern verringern dieses Problem.
Ozon ist ein sehr starkes oxidierendes
Gas und wirkt bereits nach kürzeren Kontaktzeiten als Chlor. Im Wasser
wird O3 zu O2 und zu O - zerlegt, dabei werden organische
Inhaltsstoffe oxidiert. Der Nachweis der Wirkung ist schwieriger, Geruchs-
und Geschmacksprobleme treten nicht auf. Zur sicheren Dosierung werden
elektronisch arbeitende Systeme angeboten, die jedoch für den privaten
und Kleinverbraucher noch nicht erschwinglich sind.
Der Einsatz von Iod zur Trinkwasserdesinfektion
ist ein weiteres Verfahren. Es wirkt gegen Bakterien und hinterlässt
keine Geruchs- und Geschmacksprobleme. Die Verfügbarkeit von Iod ist
aber relativ schlecht, darüber hinaus sind die Kosten höher.
Die Wirksamkeit ist geringer. Die Tendenz zur THM-Bildung ist ebenfalls
schwächer ausgeprägt. Physiologische Effekte des längeren
Gebrauches des Iods, besonders auf Kinder, sind umstritten. |
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