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Wasserqualität: Spezialteil Härte
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Die häufigsten Wasserfragen schnell beantwortet
 



 
  1. Wasser-Grundlagen
  2. WASSER - HÄRTE
    1. Was ist hartes Wasser?
    2. Was sind Härtebildner?
    3. Wie kann ich die Härte ermitteln?
    4. Warum intressiert mich hartes Wasser?
    5. Wer untersucht mein hartes Wasser?
    6. Ich habe hartes Wasser - was nun?
    7. An welche Einrichtung, an welche Behörde soll ich mich wenden?
    8. Sollte ich mein Wasser enthärten?, Welchen Anbieter wähle ich?, Wie wähle ich den Enthärter aus?
  3. Geruchsprobleme
    1. Mein Wasser stinkt, was klann ich machen?
    2. OK, das Wasser riecht schon bevor es in der Hausinstallation ist, was kann ich machen?
      1. Schwach muffiger Geruch
      2. Starker Geruch  nach faulen Eiern
      3. Stark muffiger Geruch

      4. Abhilfe:
        1. Filter
        2. Austauscher
        3. Belüftung
  4. Ablagerungen, Flecken
    1. Ich habe rotbraune Flecken in Becken und an Armaturen Hilfe!!

    2. Eisen-Bindungsformen:
      1. oxidiert
      2. gelöst
      3. kolloidal
      4. Bakterienrasen
      5. orgaisch gebunden
    3. Ich habe blaue oder grüne Flecken in Becken und an Armaturen Hilfe!!
      1. Kupfer im Versorgungssystem
      2. Kupferrohre und aggressives Wasser
  5. Wasser und Gesundheitsprobleme
    1. Trinkwasser und geschwächtes Immunsystem - Was ist Cryptosporidosis?
  6. Verbessern der Wasserqualität
    1. Filter
    2. Adsorberharze
    3. Deionisierung
    4. Destillation
    5. Umkehrosmose
  7. Welches ist das beste Wasser für meinen Tee, für meinen Kaffee?
  8. Informationen zur Wasseruntersuchung
    1. Wann sollte ich mein Wasser zusätzlich untersuchen?
    2. Was sollte ich untersuchen lassen?
      1. Liste von Schadstoffen und deren gesundheitliche Effekte
Was Sie noch unbedingt wissen sollten!
Inhalt



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Grundlagen 

Wasser wird generell in zwei große Klassen eingeteilt: Oberflächenwasser und Grundwasser. Oberflächenwasser ist, wie der Name schon sagt; Wasser in Flüssen, Seen, Talsperren oder anderen Oberflächengewässern. Dieses Wasser hat in der Regel nur einen geringen Mineralgehalt, es wird deshalb gewöhnlich als "weiches" Wasser bezeichnet. Oberflächenwasser kann verschiedenen Verunreinigungen ausgesetzt sein wie landwirtschaftlichen oder häuslichen Abwässern, Pflanzenschutzmitteln, gewerblichen Verunreinigungen, es kann Algen und andere organische Substanzen enthalten. Deshalb kommt den Schutz von Oberflächengewässern, welche für die Trinkwassergewinnung genutz werden, eine große Bedeutung zu.

Grundwasser ist Wasser, welches in den Boden gelangt und in den Untergrund versickert. Das Grundwasser wird durch versickerndes Regenwasser, Schneeschmelzwasser, durch unterirdische Quellen und in Karstgebieten durch versickernde Fließgewässer gespeist. Grundwasser kann aufgrund seiner vielfältigen Herkunft deshalb auch alle Verunreinigungen von Oberflächenwasser enthalten und darüber hinaus eine größere Menge gelöster Mineralien, bedingt durch die lange Aufenthaltszeit im Boden. Wasser mit hohem Gehalt an gelösten Mineralien wird als "hartes Wasser" bezeichnet. Dadurch, dass Wasser ein "Lösungsmittel" ist, ist es in der Lage, entsprechend der Löslichkeit der Materialien, mit denen es in Berührung kommt, Inhaltsstoffe aufzunehmen. In Gebieten, wo das Grundwasser mit Sedimentgesteinen wie  Kalkstein oder  Gipsas Kontakt hat, steigt die Härte stark an (Thüringen).

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Eigenschaften von Oberflächenwasser und Grundwasser ist es wichtig die Herkunft des Trinkwassers zu kennen. Ungefähr nur 3% aller Wasservorräte der Erde sind Süßwasser, 3/4 davon sind in den Polkappen gefroren. Nur 0,5% ist Grundwasser und ungefähr 1/50 Anteil wird in Seen und Flüssen als Oberflächenwasser gefunden. Der Mensch besteht zu ungefähr 70% aus Wasser, er kann maximal 4 Tage ohne Wasser leben.



Hartes Wasser 

Was ist hartes Wasser?

Hartes Wasser ist das häufigste Problem, das private Verbraucher betrifft. Hartes Wasser ist Wasser, das aufgelöste Härtemineralien enthält. 

Was sind Härtemineralien?

Kalzium, Magnesium, Kalium

Wie wird die Härte angegeben?

Die Härte wird in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben. Diese Größe umfasst die Summe aller Härtebildner, welche als Einzelbestandteile (gelöste Ionen) analytisch bestimmt werden. Der Ionengehalt wird in mg/l angegeben. Dies entspricht einem  Teil pro Million (ppm). 

Warum sollte hartes Wasser mich intressieren?

Einige Nutzungen werden durch hartes Wasser kaum beeinträchtigt. Zum Beispiel um es als Löschwasser zu nutzen oder bei der Abwasserbeseitigung. Die Eignung von hartem Wasser für die Körperhygine und zum Waschen allgemein, zu Heizungszwecken und für die Zubereitung von Lebensmitteln  ist jedoch eingeschränkt:

Zum Beispiel:

  • Bei weichem Wasser wird nur ca. halb so viel Waschmittel benötigt
  • Hartes Waschwasser hinterlässt Spuren an glänzenden Gegenständen (Geschirr, Autolacke).
  • Wird hartes Wasser erhitzt (Heizkessel, Wasserkocher usw.), gehen die Härtebildner wieder in die unlösliche Form über (vergl. Kalk-Kohlensäuregleichgewicht), es bilden sich Kalkbeläge und -krusten an Heizstäben und in Rohrleitungen.
  • Empfindliche Haut kann bei fortwährendem Kontakt von Seife und hartem Wasser geschädigt werden.

Wer untersucht die Härte meines Wassers?

Alle an öffentliche Versorgungsnetzte angeschlossenen Verbraucher erfahren ihre Wasserhärte von dem zuständigen Wasserversorger, darüber hinaus geben die Gesundheitsämter Auskunft. Private Selbstversorger können ihre Härte bei autorisierten Wasserlabors kostenpflichtig bestimmen lassen. Über seriöse Wasserlabors können die staatlichen Umweltfachämter Auskunft geben. Es gibt auch preiswerte Fertigtests, welche aber in der Regel nicht so genau wie eine Laboranalyse sind.

Wichtig:    Allein die Untersuchung auf Härtebildner liefert keine Auskunft, ob das vorliegende Wasser Trinkwasserqualität hat:

Ich habe hartes Wasser, was nun?

Falls das Wasser härter als der Härtebereich 3 ist, kann eine Enthärtung empfehlenswert sein. Dann rechnen sich die Investitionen + Betriebskosten für die Enthärtung, weil diese dann niedriger sind als die Kosten für Reperaturen. Unterhalb des Härtebereichs 3 kann eine Enthärtung auch angenehm sein, ist aber rein aus Kostengründen nicht zu bevorzugen.

Ein relativ einfaches Verfahren ist der Ionenaustausch auf der Basis von NaCl.. 

Welchen Anbieter sollte ich wählen?

Der Markt für Enthärtungsanlagen ist groß. Informieren kann man sich bei Verbraucherzentralen, Fachämtern, ggf. auch bei Wasserversorgern oder einfach bei Nachbarn und Freunden. 

Welchen Enthärter sollte ich benutzen?

Wichtig ist es, die richtige Größe (Menge des Adsorberharzes) entsprechend dem Wasserverbrauch zu bestimmen.  Man kann von einem pro Kopf Verbrauch von ca. 80 bis 100l/d ausgehen. Man kann den Jahresverbrauch auch anhand der Zählerstände ermitteln.

Die Regenerierungszeiten können im einfachsten Fall  per Zeitschaltung eingestellt werden. Dann erfolgt die Regenerierung automatisch zur eingestellten Zeit. Dabei muss entsprechend den Herstellerangaben die Regenerierungszeiten genau einzuhalten, um keine Ressourcen zu verschwenden.

Besser ist es, die Regenerierung per Sensor zu überwachen, um bei höherem Verbrauch oder bei Abwesenheit keine Über- oder Unerlastung hervorzurufen. Dies ist auch angebracht, wenn sich die Wasserhärte ändern kann.

Eine dritte Möglichkeit ist die Steuerung über die Menge des verbrauchten Wassers. Dies ist angebracht, wenn über längere Zeiträume die vom Wasserwerk angegebe Härte stabil bleibt.

Viele weiterer Variationen werden auf dem Markt angeboten. Beispielsweise gibt es PC-gesteuerte Doppelkammersysteme, die vor allem bei hoher Härte und höherem Verbrauch zur Anwendung kommen. 
 



Geruchsprobleme 

Mein Wasser riecht - was kann ich tun?

Zunächst sollte man sich bei der Feststellung von Geruch darüber im Klaren sein, dass Geruch und Geschmack eng zusammenhängen und sich gegenseitig stark beeinflussen.

Wichtig bei Geruchsproblemen ist, dass herausgefunden wird, ob die Ursache bereits vor dem Hausanschluss zu suchen ist (Probe im Keller nach dem Ablaufen entnehmen), oder ob Bestandteile der Hausinstallation die Probleme verursachen (Wasserfilter, Enthärter usw.). Also sollten immer im Haus (nach dem Ablaufen) und im Keller (vor der Hausinstallation) Proben entnommen werden.

Filter und Patronen können schnell gewechselt werden, während bei Wasserenthärtern in der Regel der Hersteller hinzugezogen werden muss.In manchen Fällen wird Wasserstoffperoxid oder Chlor zur Reinigung erforderlich. Die Hinzuziehung eines Fachmanns ist auf jeden Fall ratsam (Wiederverkeimung!).

Falls das kalte Wasser im Haus nicht, aber das warme Wasser auch nach längerem Ablaufen riecht,  können Opferanoden im Heizblock dafür verantwortlich sein (Geruch nach faulen Eiern, Dusche?). In diesem Fall sollte man auch unter Hinzuziehung eines Experten dieses Element wechseln und ggf. den Heißwassertank anschließend schwach chloren (Chlortablette).

Das Wasser riecht schon, bevor es ins Haus kommt - Was sollte ich tun?

Zunächst muss die Ursache des Geschmacks ergründet werden - wie richt es, wie stark? 

Schwacher, muffiger Geruch

Einen schwachen, muffigen Geruch kann man ggf. mit einem Aktivkohlefilter in den Griff bekommen. Diesen Filter kann man unmittelbar in die Hauptzuleitung schalten oder in den Kaltwasserkreislauf.

Wichtig ist bei A-Kohle Filtern, dass die Filtergeschwindigkeit nicht überschritten wird, damit keine Pulverkohle ausgetragen wird. Wichtig ist außerdem, dass A-Kohle Filter regelmäßig gewechselt werden können. In ihnen wird organisches Material angereichert, von dem sich Bakterien hervorragend ernähren können. Zu spät gewechselte Patronen führen in der gesamten Installation zu Wiederverkeimungen!

Starker Geruch nach faulen Eiern

Der Geruch nach faulen Eiern deutet in der Regel auf den anaeroben Abbau organischer Inhaltsstoffe im Untergrund hin. Dann entsteht Schwefelwasserstoff (H2S). In höheren Konzentrationen ist dieses Gas entzündlich und gesundheitsschädlich. Es färbt Silber schnell schwarz und ist bereits in geringen Konzentrationen toxisch für Wasserorganismen. Man riecht bereits weniger als 0,5 ppm im Trinkwasser (mg/l). 

Stark muffiger Geruch

In diesem Fall sollten unbedingt erfahrene Experten bei der Behebung der Ursachen diese Problems helfen. Für Hauseigentümer gibt es drei Wege, um dieses Problem zu lösen: 

Filter

Spezielle Filter, welche mit Medien zur Beseitigung und Aufnahme von Schwefelwasserstoff ausgestattet sind, sind in der Regel erfolgreich. Diese Filter werden in der Regel mit Chlor oder Kaliumpermanganat regeneriert. Die Kapazität dieser Filter ist aber gering, sie müssen genügend groß dimensioniert werden, um verfrühte Erschöpfung zu verhindern.  Die Dimensionierung der Filter ist schwierig, es kann möglich sein, dass das Problem des Geruchs schnell verschwindet. Zusätzlich ist zu beachten, dass Kaliumpermanganat stark färbt. 

Dosierung von Inhaltsstoffen

Dosiersysteme dosieren in der Regel kleine Mengen Chlor in das System. In der Regel ist eine bestimmte Verweildauer erforderlich, bis die reduktiven Inhaltsstoffe oxidiert sind und ausfallen. Wichtig ist eine gute Durchmischung und Einmischung des Wassers, um eine vollständige Reaktion zu gewährleisten. Das Wasser sollte anschließend filtriert werden, um die oxidierten Niederschläge und den Chloranteil zu eliminieren. Seien Sie sich immer darüber im Klaren, dass die Dosierung von Chlor in belastetes Wasser (welches in der Regel organische Verbindungen enthält) zur Bildung von Trihalogenmethanen (THM, Chloroform ...) führt. Also in solchen Fällen unbidingt der Ursache nachgehen und diese beseitigen!. 

Belüftung

Das Wasser wird in einem Tank versprüht, belüftet, wieder gesammelt und vor dem Verlassen des Tanks gefiltert. Die Luft muss unbedingt außerhalb von geschlossenen Räumen abgeführt werden. Sie kann toxisch und explosiv sein.  Wichtig ist, dass dem Wasser vorher keine anderen Aufbereitungschemikalien zugesetzt werden, da diese sonst unwirksam werden. Generell ist die Belüftung die unter gesundheitlichen Aspekten die beste Art, Geruchsprobleme zu beseitigen.


Wasser, das Flecken und Ablagerungen hinterlässt 

Rote und rotbraune Ablagerungen

Rote und rotbraune Ablagerungen resultieren fast immer aus erhöhtem Eisengehalt. Menge und Art des Eisengehaltes sollten untersucht werden. Häfige Typen sind: oxidiert, gelöst, kolloidal, Bindung in Bakterienrasen oder anderweitig organisch gebunden. Alle Arten sind problematisch. Gewöhnlich reichen 0,3 mg/l aus, um Gegenstände und Wäsche zu färben.. 

Oxidiertes Eisen (Fe III+)

Diesen Eisentyp findet mann in Systemen mit Oberflächenwasser. Man erkennt kleine Partikel nach dem Öffnen des Hahns. Der einfachste Weg diese Partikel zu entfernen ist die mechanische Filtration. Patronenfilter sind in der Regel ungeeignet, weil diese schnell verstopfen. Eine andere Methode ist die Dosierung von Flockungschemikalien in den Vorratstank. Die Eisenpartikel sedimentieren dann und können als Bodensatz beseitigt werden.

Gelöstes Eisen (FeII+)

Gelöstes Eisen wird auch als "Klarwasser-Eisen" bezeichnet. Wenn dieses Eisen mit Luft Kontakt hat bzw. oxidiert, entstehen rostige braune Ablagerungen. Entsprechend der Menge des gelöstem Eisens kann das Problem mit kleinen Aufbereitungsanlagen bzw. in Kombinationen von Enthärter und Filter gelöst werden. Man kann sog. "Eisenfilter" nutzen, welche mit Chlor oder Kaliumpermanganat als Oxidationsmittel arbeiten, oder man dosiert andere Oxidationsmittel um anschließend das partikuläre Eisen(III+) mechanisch zu filtrieren. Der Effekt von gelöstem Eisen (Rostpartikel, rotbraune Flecken) kann natürlich unterdrückt werden, wenn das gelöste Eisen(II+) gar nicht erst oxidiert wird. 

Kolloidal gebundenes Eisen

Kolloidal gebundenes Eisen besteht aus sehr kleinen Partikeln von oxidiertem Eisen.  Diese Partikel sind meistens mit anderen Substanzen verbunden. Die Partikel sind oft nicht in der Lage, sich zusammenzulagern und größere Agglomerate zu bilden, es gibt aufgrund elektrostatischer Kräfte eher eine Abstoßung mit Partikeln, die in der Lage sind, größerer, filtrierbare Komplexe zu bilden. Das kolloidal gebundene Eisen ist eher an der Farbe der anderen Substanzen, an die es gebunden ist, zu erkennen. Für die Aufbereitung gibt es zwei Möglichkeiten: Enweder es wird ein Oxidationsmittel dosiert (Chlor), um die organischen Stoffe, die an das Eisen angelagert sind, wodurch eine Agglomeration erreicht werden kann, oder es werden direkt Polymere (Flockungsmittel) dosiert, welche die elektrostatischen Kräfte aufheben und sich ebenfalls abfiltrierbare Partikel bilden. 

Bakteriologisch fixiertes Eisen

Eisenbakterien sind Organismen, welche Eisen aufgrund ihrer Enzymaktivität fixieren und anreichern. Sie bilden schleimige Beläge entlang der Fließstrecke. Gelegentlich kann der Bakterienrasen aufgund geänderter Strömungsverhältnisse oder aufgrund des Einsatzes von Chlor abgelöst werden. Größere Stücke des Bakterienbelages können asthetische Probleme bereiten und Hähne verstopfen. Um die Besiedlung mit Eisenbakterien zu erkennen, kann beispielsweise der Spühlkasten der WC-Spühlung betrachtet werden: Rötliche bis bräunliche Beläge können aus Eisenbakterien bestehen. Um ganz sicher zu gehen, empfiehlt es sich, eine mikroskopische Analyse zu machen. Dieses Problem ist relativ schwer zu beherrschen. Eine Chlorung in hohen Dosen kann die Bakterien beseitigen, um eine Wiederbesiedlung zu vermeiden, sollte kontinuierlich nachgechlort werden. Filtration allein löst das Problem nicht. 

Organisch gebundenes Chlor

Wenn Eisen mit Tannin oder anderen organischen Stoffen Verbindungen eingeht, werden Komplexe gebildet, die nicht einfach per Ionenaustausch oder Oxidation eliminiert werden können. Um auszuschließen, dass es sich nicht um kolloidal gebundenes Eisen handelt, sollte ein Test auf Tannin gemacht werden..Geringe Mengen können mit Hilfe von A-KohleFiltern beseitigt werden, welche die Komplexe aufnehmen. Wichtig ist der Wechsel des Filters, bevor eine Übersättigng eintritt. Höhere Mengen können nur duch den Einsatz von Chlor beherrscht werden, welches sowohl die organische Matrix oxidiert als auch das Eisen. Dann bilden sich filtrierbare Partikel, welche mit Hilfe mechanischer Filter eliminiert werden können.

Ich habe blaue oder güne Beläge an Gegenständen und Armaturen!

Sie haben Kupfer im Wasser oder Sie haben Kupferleitungen und aggressives Wasser. Untersuchen Sie den Kupfergehalt des Wassers, den pH-Wert, den Ionengehalt sowie die Sauerstoffverhältnisse!. 

Kupfer

Sofern die Ursache für die Kupferbelastung nicht beseitigt werden kann, besteht die Möglichkeit, Kupfer über Ionenaustauscher zu beseitigen (Wasserenthärter). Die Bindung erfolgt in ähnlicher Weise wie gelöstes Eisen. 

Kupferleitungen und aggressives Wasser

Falls der pH-Wert zwischen 5 und 7 liegt, wird empfohlen, den pH-Wert des Wasser zu erhöhen. Die Nutzung von Calziumcarbonat bietet sich an, die Korrosionseigenschaften des Wassers zu minimieren.  Falls der pH-Wert noch unter 5 liegt, sollten direkt Chemikalien zur pH-Anhebung dosiert werden.

Falls die Korrosionseigenschaften aus einem Sauerstoffüberschuss resultieren, ist das Wasser im Warmwasserkreislauf in der Regel agressiver als das im Kaltwasserkreislauf. Dann empfiehlt sich die Dosierung von Polyphosphaten oder Silikaten, welche die Installation schützen. Weiterhin kann das Wasser belüftet werden, um den Sauerstoffüberschuss auszutragen.



Verbesserung der Wasserqualität von Trinkwasser 

Filter: Was wird angeboten und was können sie?

Auf dem Markt wird eine enorme Vielfalt an Wasserfiltern angeboten. An dieser Stelle soll versucht werden, eine Gruppierung entsprechend den Nutzungseingenschaften vorzunehmen.

Zunächst gibt es Filter, die an Wasserhähnen angebracht werden. Dies sind in der Regel Filter, welche Parikel > 25 µm zurückhalten oder Filter mit geringem A-Kohle Anteil, welche Chlor und organische Inhaltsstoffe aufnehmen sollen. Wichtig ist bei diesen Filtern, dass die Durchflussrate und die Austauschrate entsprechend den Angaben des Herstellers nicht überschritten wird, um jederzeit die Funktion zu gewährleisten.

Der nächste häufig benutzte Filtertyp ist der Patronenfilter. Viele dieser in privaten Haushalten eingesetzten Typen werden für die Beseitigung von Partikeln eingesetzt (> 30-50 µm). Andere, eher im industriellen Bereich eingesetze, teurere Filter eliminieren Partikel ab einer Größe von 5 µm Durchmesser. Bei allen Partikelfiltern ist es wichtig, diese von Zeit zu Zeit auszutauschen. Zunächst werden die größeren Partikel gem. den Herstellerangaben zurückgehalten; die Filter setzen sich allmählich zu was dazu führt, dass zunehmend kleinere Partikel aufgenommen werden bis es zum Verstopfen kommt. Der Inhalt dieser Filter besteht meistens aus Aktivkohle (Pulver, Granulat, Block), Keramik oder anderen Inhaltsstoffen mit großer poröser Oberfläche. Einige Filter haben einen geringen Silberanteil, um Bakterienwachstum zu verhindern. Wichtig ist es, dass man sich darüber im Klaren ist, dass vor allem während längerer Standzeiten ein Filter zu einer idealen Brutstätte für Bakterien werden kann, also auf regelmäßiges Wechseln und Erneuern achten!

Selektive Harze

Relativ neu auf dem Markt sind selektive Harze, welche spezifische Inhaltsstoffe wie Nitrat, Fluorid oder Blei zurückhalten. Falls ein derartiges Verfahren in Erwägung gezogen wird, sollte ein unabhängiges Testlabor konsultiert werden, welches prüft, ob die versprochenen Eigenschaften garantiert werden.

Deionisierung

DI Filter sind relativ komplexe Filter, die z. B. für gewerbliche Zwecke und  im Bereich der Aquaristik zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu echten Filtern, die Partikel zurückhalten arbeiten arbeiten DI Filter auf der Basis des Ionenaustausches wie Wasserenthärter ("Van Der Waals oder Coulomb Kräfte"?) . Ähnlich wie Wasserenthärter, welche Kochsalz gegen Härtebildner austauschen, haben Deionisierer zwei Harztüpen auf der Basis von Kationen- oder Anionenaustausch. Während die Kationenaustauscher auf ähnlich wie Wasserenthärter auf der Basis von Kationenaustausch arbeiten, tauschen die Anionenaustauscher negativ geladene Teilchen aus. Anstelle von Salzen werden Säuren und Basen zur Regenerierung verwendet. Einige kleine DI-Patronen sind Einweg-Artikel, andere können regeneriert werden. Diese Produkte sind in der Regel nur für kleine Wassermengen mit geringen Richt- und Grenzwertproblemen geeignet. Für größere Mengen ist Umkehrosomose der ökonomischere Weg.

Destillation

Destillation ist eine der ältesten Methode, um Wasser zu reinigen. Der einfachste Weg ist es, das Wasser zu kochem, um dann das Destillat (Kondensat) aufzufangen und zu nutzen. Wichtig bei dieser Form ist es zu beachten, dass viele Inhaltsstoffe beim Kochen zurückgehalten werden. Dies betrifft Mineralien, Metalle, weitere anorganische Inhaltsstoffe, Partikel und  Radionuclide. Weiterhin werden Bakterien, Viren und Protozoen abgetötet. Im destillierten Wasser werden aber leichtflüchtige organische und chlororganische Verbindungen (LHKW, Benzol..) gefunden, weil diese Inhaltstoffe einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser haben!!. Aus diesem Grund wird destilliertes Wasser zusätzlich belüftet oder mit A-Kohle behandelt.  Der Enegieaufwand für das Destillieren ist natürlich sehr hoch.  Darüber hinaus ist der Ionengehalt von destilliertem Wasser unnatürlich niedrig, was eine dauerhafte Nutzung dieses Wassers als Trinkwasser sehr in Frage stellt.

Umkehrosmose

Dieses ist ein Prozess, der oft auch als "Filtration" bezeichnet wird. Er ist aber wesentlich komplexer. Mann sollte zunächst den Begriff "Osmose" kennen: Osmose ist beispielsweise der Transport von kleinsten Teilchen in eine Richtung von der höheren zur niedrigen Konzentration. Praktisch lässt sich dies durch folgendes Experiment veranschaulichen: Eine Biomembran (("Haut") trennt ein mit Wasser gefülltes Gefäß in zwei Hälften mit gleichem Wasserstand. Wird dann in eine Hälft Salz zugegeben, steigt dort der Pegel an, weil mehr Wasser in die Richtung der höheren Konzentration durch feinste Poren, welche Wasser, aber kein Salz durchlassen, strömt. Umkehrosomose ist das Gegenteil:  Wasser mit Verunreinigungen wird in die Aufbereitungsanlage geleitet und unter Druck wird es durch feinste Poren geleitet, damit von Verunreinigungen befreites Wasser die Anlage wieder verlässt. Deshalb wird manchmal auch von "Filter" gesprochen. Entsprechend der Art der verwendeten Membran kann der Gesamtsalzgehalt durch dieses Verfahren um 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Unterschiedliche Inhaltsstoffe werden unterschiedlich gut abgetrennt. Das Verfahren wird vor allem zur Reduktion von Salzen und Metallen (z. B. Barium, Radium, Fluorid oder Quecksilber) eingesetzt. Die Leistung der Anlagen wird vor allem durch den Wasserdruck bestimmt. Darüber hinaus hat der pH-Wert oft einen entscheidenden Einfluss auf die Membaren. In der Regel bestehen Anlagen für private Nutzer aus einem Partikelfilter, A-Kohle-Vorfilter, der Membrane, einem Puffertank und einem A-Kohle-Endfilter. Oft werden Kompaktanlagen angeboten. Die ersten Membrananlagen waren teilweise störanfällig; oft traten Verstopfungen und Wiederverkeimungen durch das zurückgehaltene Material auf. Eine geringe Menge Spülwasser sollte deshalb die Membran reinigen, welches dann abgeschlagen wird. Es gibt auch biologisch aktive "Reinigungsverfahren" (Makrozoa als "Weidegänger). Wichtig ist weiterhin zu wissen, dass die Temperatur auf den Aufbereitungsprozess mittels Umkehrosmose einen großen Einfluss hat.

Welches ist das beste Kaffee- und Teewasser?

A) Kaffee

1. Keine Oxidationsmittel im Wasser (Chlor...)

2. Organische Inhaltsstoffe (DOC...) müssen auf ein Minimum reduziert sein.

3. Der Gesamtsalzgehalt sollte zwischen 60 und 100 mg/l liegen.

4. Der Natriumgehalt ist nicht höher als 10 mg/l.

5. Der pH-Wert hängt von der Kaffee-Sorte und dem Zubereitungsverfahren ab.

6. Eisen, Mangan und Kupfer sollten nicht im Wasser sein, höchstens 0,02 mg/l..

B) Tee

1. Keine Oxidationsmittel im Wasser (Chlor...)

2. Organische Inhaltsstoffe (DOC...) müssen auf ein Minimum reduziert sein.

3. Die Gesamthärte sollte niedrig sein (< 7°dH, Härtebereich 1).

4. Der Natriumgehalt ist nicht höher als 10 mg/l.

5. Eisen, Mangan und Kupfer sollten nicht im Wasser sein, höchstens 0,02 mg/l..

Wie bekommt man das beste Kaffeewasser?

Die öffentlichen Versorger müssen Wasser gemäß der in Deutschland gültigen Trinkwasserverordnung liefern. Hier treten gewöhnlich auch keine Eisen- und Manganprobleme auf.  Kupfer kann die Folge von aggressivem Wasser (das nach Trinkwasserverordnung ebenfalls nicht verteilt werden darf) und Kupfer-Installationen im Haus sein. Nach längeren Standzeiten wird deshalb ein Ablaufen lassen bis zur Temperaturkonstanz empfohlen (Wochenendhäuser!!). Gleiches trifft für alte Bleileitungen zu, welche generell ausgetauscht werden sollten. Falls eine Enthärter eingesetzt wird, kann das Wasser für Kaffee ggf. nicht mehr so optimal sein. Umkehrosmose ist dann sinnvoller.

Wie viel Natrium gelangt durch einen Ionenaustauscher (Enthärter) ins Wasser?

Die Menge des ausgetauschten Natriums richtet sich nach der zurückgehaltenen Menge an Härtebildnern. Weiterhin muss die bereits vorhandene Natriummenge dazuaddiert werden. Moderne Ionenaustauscher schlagen deshalb das Regenerierungswasser seperat ab.


Waseruntersuchungen 

Wann sollte ich mein Wasser untersuchen lassen?

Einige Aspekte veranlassen, das Wasser zu untersuchen: Woher kommt mein Wasser? Hat sich die Herkunft geändert? Wurden an den Armaturen oder im Rohrnetz Veränderungen durchgeführt? Glauben Sie, dass das Wasser verunreinigt ist?  Treten bei mehreren an das gleiche Versorgungssystem angeschlossenen Verbrauchern Krankheiten auf (Durchfall), welche normalerweise nicht auftraten?

Falls Sie an einen öffentlichen Wasserversorger angeschlossen sind, können Sie sicher sein, dass Ihr Wasser in regelmäßigen Abständen im Wasserwerk sowie auch im Leitungsnetz in regelmäßigen Abständen gemäß der Trinkwasserverordnung untersucht wird. Die Untersuchungshäufigkeit richtet sich nach der Zahl der angeschlossenen Verbraucher bzw. der Menge des aus einem Wasserwerk gelieferten Wassers (mehrmals wöchentlich bis jährlich).  Unter diesen Umständen genügt es, Informationen über die Wasserqualität nur bei begründeten Problemen oder nach einem Umzug in ein anderes Versorgungsgebiet einzuholen (Härtebereich).

Falls Sie eine eigene Versorgung haben, sind Sie dafür verantwortlich, was Sie sich und Ihrer Familie zumuten. Bakteriologische Grunduntersuchungen sollten Sie halbjährlich durchführen. Sofern nur der geringste landwirtschaftliche Einfluss vermutet wird, sollte auch Nitrat alle halbe Jahre getestet werden. Diese Kiterien sind Indikatorkriterien, sofern eines davon überschritten wird, können auch andere Verunreinigungen im Wasser sein. Wichtig ist auch, Indikatorkriterien wie pH-Wert, Sauerstoffgehalt und elektrische Leitfähikgeit zu kennen. Einmalig ist auf alle Fälle auch der Test auf Pestizide, AOX, DOC, Metalle und LHKW (THM) gemäß Trinkwasserverordnung notwendig.  Bedenken Sie aber immer, dass bereits einen Tag nach einem guten Testergebnis Ihre Quelle verunreinigt werden kann.

Was sollte ich untersuchen lassen?

Koliforme Bakterien und das Bakterium Escherichia Coli (E. coli) leben im Darm von Warmblütlern (so auch Menschen) . Der Nachweis dieses, bis auf einige Stämme (EHEC) ungefährlichen Bakteriums deutet auf eine sichere Verunreinigung des Trinkwassers  mit fäkalen Inhaltsstoffen hin (Abwasser, undichte Sickergruben, Hofabwässer, Gülle usw.). Mit fäkalen Verunreinigungen besteht die Gefahr, dass auch Krankheitserreger im Wasser sind. Deshalb dürfen E. coli und coliforme Keime nicht im Trinkwasser sein.

In verunreinigten Oberflächengewässern werden weiterhin Cysten von Protozoen und  Viren gefunden. Giardia cysten und Cryptosporidien-Oocysten, welche von Warmblütlern übetragen werden, lösen schwere Magen- und Darmerkrankungen aus. Diese Erreger sind chlorresistent und können nur durch gute Filtration beseitigt werden (Indikatorkritierium: Trübung < 0,1 NTU im Trinkwasser, das seine Herkunft in Oberflächenwasser hat). .

Nitrat kann die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff aufzunehmen, bei Säuglingen, die jünger als 6 Monate sind, hemmen (Blausucht, Methämogloinämie). Trinkwasser für Säuglinge sollte deshalb nicht mehr als 25 mg/l Nitrat enthalten. Abkochen hilft nicht gegen Nitrat! Aufbereitungsverfahren zur Eliminierung von Nitrat sind mit vertretbarem Aufwand nicht möglich!

Blei hat seine Herkunft aus alten Leitungen und Schweiß- bzw. Lötverbindungen. Blei wird  vor allem von Kleinkindern rasch aufgenommen und führt zu gesundheitlichen Schäden

Neben den genannten Inhaltsstoffen müssen alle Untersuchungen gemäß der Trinkwasserverordnung durchgeführt werden, wenn eine bestimmte Ressouce erstmalig genutzt werden soll!

Wo kann ich mein Wasser unersuchen lassen

Für den Fall, dass nur ein schneller Überblick gewünscht wird (keine Garantie nach Trinkwasserverordnung) bieten sich Fertigtests an. Diese sind jedoch relativ ungenau, können ggf. falsche Inhaltsstoffe detektieren und haben auch im Fall juristischer Prüfungen keine Aussagekraft. Im Fall ernster Probleme sollte in jedem Fall ein autorisiertes Wasserlabor (Akkreditierung für die Kriterien der Trinkwasserverordnung und zur Probenahme) beauftraft werden. Die Wasser- und Gesundheitsbehörden verfügen in der Regel auch über Labors, welche Untersuchungen vornehmen.

Was Sie noch wissen sollten

Jeder, der an eine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen ist, hat das Recht, Trinkwasser gemäß der Trinkwasserverordnung zu bekommen. Der zuständige Versorger muss Qualität und Unersuchungsumfang gewährleisten. Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sind wesentlich strenger als die für "übrige" Lebensmittel, weil davon ausgegangen wird, dass man lebesnslänglich täglich 2 l (10 l) Wasser zu sich nehmen kann, ohne eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erfahren!
 

 
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