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2.1 Inhaltsstoffe
natürlicher Wässer im Überblick
2.2 Chemismus / Ionenhaushalt 2.3 Grundlagen des Kalk-Kohlensäuregleichgewichts 2.4. Puffervermögen 2.5 Werkstoffe 2.6 Schadstoffe |
Inhalt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2.1 Inhaltsstoffe natürlicher Wässer im Überblick In natürlichen Wässern können Stoffe gelöst, suspendiert oder als kolloidal gelöst sein. Die wichtigsten Inhaltsstoffe zeigt Tabelle 2.1: Tab. 2.1: Wichtige Inhaltsstoffe in natürlichem Wasser
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Inhalts- stoffe
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2.2 Chemismus / Ionenhaushalt des Wassers
Der natürliche Gehalt an Ionen und polaren Molekülen des Wassers ist neben Schadstoffen, Nährstoffen sowie dem Partikel- und Organismengehalt ist ein qualitätsbestimmendes Merkmal. Dabei ist nicht nur der gesundheitliche Wert dieser Inhaltsstoffe oder deren Wirkung auf Ökosysteme von Bedeutung, sondern auch deren Einfluß auf die Wasserqualität im Hinblick auf das Verhalten gegenüber Materialien und Werkstoffen. Die entsprechend der natürlichen Herkunft des Wassers vorhandenen Hauptinhaltsstoffe umfassen vor allem die Kationen und Anionen, welche überwiegend geogenen Ursprungs sind, sowie gelöste Gase.
Diese anorganischen Inhaltsstoffe liegen in Konzentrationen von einigen zehn bis hundert mg/l vor, während die Summe aller organischen Verbindungen in natürlichen Wässern meist nur nur einige wenige mg/l beträgt. |
Chemismus
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Tab. 2.3: Wichtige in natürlichem Wasser gelöste Gase und ihre Herkunft
Die gelösten Wasserinhaltsstoffe sind in eine Vielzahl von chemischen Reaktionen eingebunden. Durch die Wechselwirkung mit anderen Stoffen sowie im Kontakt mit anderen Phasen (Atmosphäre, Untergrund) laufen bereits auf chemischem Weg umfangreiche Stoffumsatzprozesse und Veränderungen ab. |
Gase
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Lösung, Fällung |
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Gasaustausch |
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Gleichgewichte |
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Redoxreaktionen |
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Den genannten Reaktionen ist gemeinsam, daß sie komplex miteinander verknüpft sind und in vielen Fällen durch die Aktivität von Organismen (Bakterien, Phyto- und Zooplankton, Fische) beeinflußt werden. Im Folgenden (Kap. 2.3 und 2.4) werden wichtige hydrochemische Zusammenhänge beschrieben, die für die Lösung praktischer Probleme von Bedeutung sind: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2.3. Grundlagen des Kalk-Kohlensäuregleichgewichts
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Kalk- Kohlensäure- Gleichgewicht
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2.4 Puffervermögen
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Pufferung |
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2.5 Werkstoffe
Für ingenieurtechnische und wasserbauliche Maßnahmen kommt der Auswahl von Metall- und Betonwerkstoffen für Bauwerke sowie für Leitungen und Armaturen im Hinblick auf die Wasserqualität eine große Bedeutung zu. Zur Sicherung der Betriebssicherheit und der geforderten Wasserqualität, welche durch die Werkstoffe beeinflußt wird, muß das korrossionschemische Verhalten des Wassers bekannt sein. Für die Beurteilung dieser physikalisch-chemischen Wasserbeschaffenheit werden alle wichtigen Gleichgewichtsreaktionen berücksichtigt. Hierzu werden die in Tab. 2.4 dargestellten Beurteilungsgrößen ermittelt. Aus diesen, auf labortechnischem Weg bestimmten Parametern können dann über verschiedene Rechenprogramme die erforderlichen Beurteilungsgrößen wie Sättigungs-pH-Wert, Pufferungsintensität sowie die Calcitlöse- und -abscheidekapazität errechnet werden, die aus Normen und Regelwerken für die jeweiligen Werkstoffe entnommen werden können [DIN-Vorschriften].
Für einen detaillierten
Einstieg in den Chemismus der Wechselwirkungen Material / Werkstoff wird
auf [DVGW, Wasserchemie
für Ingenieure] verwiesen, da im Rahmen dieses Grundlagenwerks
nur auf die wichtigsten Fakten eingegangen werden kann:
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Werkstoffe |
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Bei metallischen Werkstoffen stehen die Fragen der Korrosion im Vordergrund. Häufig eingesetzte Materialien sind eisengebundene Werkstoffe, verzinkter Stahl, Kupferwerkstoffe und Blei. |
Metalle |
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Der Einsatz unlegierter Eisenwerkstoffe führt häufig zu Rostwasserproblemen, vor allem in Rohrleitungen mit langen Verweilzeiten. Erhöhte Neutralsalzgehalte, sowie die Chlorid-, Sulfat- und Hydrogenkarbonatkonzentrationen bestimmen wesentlich die Beständigkeit dieser Werkstoffe gegenüber Wasser. Die Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit dieser Werkstoffe sowie Korrosionsschutzverfahren werden in [DIN 5030, Teile 2 und 8] beschrieben. |
Eisen/ Stahl |
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Kupfer und Kupferwerkstoffe sind überwiegend in Hausinstallationen von Bedeutung. Hier kommt ebenfalls dem pH-Wert die entscheidende Rolle zu. Neben der Bedeutung in der Trinkwasserversorgung [TrinkwVO] ist Kupfer als ökotoxikologisch hochwirksam einzuschätzen. Die Beeinträchtigung von Fischen, Fischnährtieren und Pflanzen (Algen) ist bereits in Bereichen um 10-9 g/l nachweisbar. Die Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit dieser Werkstoffe sowie Korrosionsschutzverfahren werden in [DIN 5030, Teil 5] beschrieben. |
Kupfer |
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Blei ist gegenüber Wasser sehr beständig und wurde auch aufgrund seiner leichten Verarbeitbarkeit häufig eingesetzt. Der Einfluß des Bleis auf die Wasserqualität im Hinblick auf die gesundheitliche Relevanz ist jedoch erheblich. In Abhängigkeit von pH-Wert lösen sich Korrosionsprodukte wie Bleikarbonat. In der neuen EG-Trinkwasserrichtliniewird der ursprüngliche Grenzwert von 50 µg/l gemäß WHO-Empfehlung auf 10 µg/l gesenkt. |
Blei |
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Bei zementgebundenen Werkstoffen, die mit Wasser, welches sich im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht befindet, in Berührung kommen, tritt relativ rasch eine Karbonatisierung der Oberfläche und somit ein ausreichender Schutz vor Kalklöseprozessen ein. Eine Rücklösung des gebildeten Calciumcarbonats und somit eine Erweichung der wasserseitigen Oberfläche erfolgt bei höheren Gehalten an kalklösender Kohlensäure. Der Kohlensäuregehalt sehr weicher Wässer wird bei der Karbonatisierung schnell gesenkt, wodurch ein pH-Anstieg über die Grenzwerte nach [TrinkwVO] zu befürchten ist. Dies ist generell bei der Verwendung von Beton und Zement in Gewässernähe zu berücksichtigen. Die Beurteilung betonangreifender Wässer ist nach [DIN 4030] möglich. |
Zement/ Beton |
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Beim Einsatz von Kunststoffen sind vor allem Migrationsvorgänge im Material von Bedeutung. Werkstoffe, die [KTW-Empfehlungen] entsprechen, können ohne Bedenken im Trinkwasserbereich eingesetzt werden. |
Kunststoffe |
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2.6 Schadstoffe
Als Schadstoffe werden gewöhnlich Wasserinhaltsstoffe beschrieben, deren Anwesenheit im Wasser bereits in geringsten Konzentrationen (Spurenstoffe) gesundheitlich bedenklich ist und ökotoxikologische Wirkungen hinterläßt. Dabei können in diesem Rahmen nur die wichtigsten Stoffgruppen erläutert werden. Prinzipiell werden die Gruppen:
Tab. 7: Überblick über wichtige Spurenstoffe im Wasser, deren Herkunft und Wirkung (vergleiche auch Schadstoffregister!)
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Schadstoffe Übersicht |
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Die Wirkungen dieser Stoffe können toxischer Art sein (chronisch oder akut), sie können außerdem cancerogen (krebserrregend) mutagen (erbgutschädigend) und teratogen (fruchtschädigend) sein. Einige Verbindungen sind schwer abbaubar und können sich im Verlauf der Nahrungskette oder in Sedimenten anreichern. In den Komplex der Schadstoffe gehören auch solche vom Menschen produzierten, naturfremden Verbindungen sowie deren Abbauprodukte, deren Wirkung noch nicht hinreichend bekannt ist. Für alle wichtigen Schadstoffe, die ins Trinkwasser gelangen können, existieren verbindliche Grenzwerte nach [TrinkwVO]. Es ist anzumerken, daß die Vielfalt der umweltrelevanten Stoffgruppen, die durch die chemische und pharmazeutische Industrie produziert werden, permanent wächst. Die Wirkung von Arzneimitteln und Abbauprodukten von Schadstoffen in der Umwelt ist oft nicht hinlänglich bekannt. In letzter Zeit werden immer häufiger Endokrine Wirkungen bestimmter Substanzen (hormonelle Wirkungen) bekannt Nonylphenol, Bisphenol-a ..). Darüber hinaus vergeht immer eine gewissen Zeitspanne vom Erkennen neuer Umweltgefährdungen bis zur Entwicklung exakter Analysenverfahren. |
cancerogen |
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Organische Spurenstoffe (Kohlenstoff in vierfach-Bindung) werden größtenteils vom Menschen hergestellt (anthropogen) und sind häufig naturfremd (xenobiotisch). Die Gefahr des Eintrages dieser Stoffe wächst demzufolge mit der Besiedlungsdichte des Wassereinzugsgebiets (vergl. Kap. 4.7). Dies trifft für PAK, chlororganische Verbindungen und Mineralöle zu. Ein hoher Anteil der Pestizidbelastung von Gewässern resultiert neben landwirtschaftlichen Aktivitäten oft auch aus unkontrollierter Anwendung im kommunalen Bereich. Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) kommen überwiegend im Gewerbebereich als Lösemittel zum Einsatz, wo vor allem im Grundwasser Verunreinigungen festzustellen sind (Versickerung). Eine besondere Bedeutung besitzen Schadstoffe, die durch die Desinfektion von Trinkwasser entstehen. Unter Anwesenheit organischer Verbindungen können sich Haloforme wie Trihalogenmethane, Chlorphenole und Chlorit bilden. |
organische Schadstoffe anthropogen xenobiotisch |
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Anorganische Spurenstoffe gelangen ebenfalls durch menschliche Aktivitäten ins Wasser (Quecksilber) wobei ein Großteil der im Wasser gelösten Verbindungen auch geogenen Ursprungs sind (Arsen). Metalle und Metallsalze stellen die größte Gruppe anorganischer Schadstoffe dar. Da Metalle vor allem in Abhängigkeit vom pH-Wert in Lösung gehen, wird diesbezüglich der Frage der Versauerung große Bedeutung beigemessen (geogene Aluminiumfreisetzung, Kupfer und Blei aus Rohrleitungen). |
anorganische Schadstoffe |
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Cyanide gelangen über Abwässer aus chemischen Betrieben sowie aus Altlastenstandorten (Gaswerke) in die Gewässer. Ein Eintrag aus sanierten Einzugsgebieten ist jedoch nicht zu erwarten. |
Cyanid |
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