Stoffe, Rohrnetz |
Anlage 2
(zu § 6 Abs. 2)
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Bewertung von Trinkwasser nach [TrinkwV, 2001] |
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Chemische Parameter II |
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Teil
II: |
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Antimon Antimon kommt in der oberen Erdkruste zusammen mit anderen Metallen vor.
Im Trinkwasser kann es eine Rolle spielen, weil Lötmittel oder anere Metalle
Antimon enthalten können Laut Weltgesundheitsorganisation wird die tägliche
Gesamtaufnahme von A. mit 0,86 µg angegeben. Eine chronische Vergiftung zeigt
sich u.a. durch orange bis gelbbraune Verfärbungen der Zähne, Brustschmerzen
und Übelkeit. Spätfolgen sind Schäden an Leber und Milz. Weiterhin sind
krebserregende Wirkungen bekannt. Arsen im Wasser hat oft geologische Ursachen. Weiterin kann es die Folge von gewerblichen Aktivitäten (Gerbereien, Hüttenbetriebe, Mülldeponien, Braunkohleasche) sein. Arsenverbindungen sind giftig. Sie führen zu Erkrankungen von Nerven, Haut und Gewebeschäden (Karzinome an Leber, Bronchien) sowie Knochenmarkschäden. Chronische Schäden werden ab täglichen Dosen > 0,2 mg beschrieben (Krebsrisiko!). Blei wird im Wasser fast immer bei Verwendung von Bleirohren und Bleiarmaturen nach längeren Standzeiten gefunden. Blei ist giftig; es hemmt die Blutbildung und führt zu Nervenschäden. Chronische, unspezifische Symptome (Magenstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nierenstörungen) werden schon ab einer täglichen Dosis von 1 mg beschrieben. Blei ist auch ein starkes Fischgift (vor allem bei weichem Wasser). Die Bleibelastung der Umwelt durch den Fahrzeugverkehr ist rückläufig. Der Grenzwert für Blei wird in der neuen Trinkwasserverordnung (wirksam ab 2003 mit Übergangsfrist) auf 10 µg/l gesenkt. Cadmium gelangt bei der metallgewinnenden Industrie in die Umwelt. Weiterhin wird es bei Verbrennungsprozessen (auch Tabak) freigesetzt. Cadmium blokiert das lebensnotwendige Selen. Dies führt z. B. bei Rauchern zu Bluthochdruck und erhöhtem Krebsrisiko. Cadmium ist ein starkes Fischgift und reichert sich in Gewässersedimenten an. Chrom gelangt vor allem aus Metallbeizereien und Galvanikbetrieben in die Umwelt. Es kann zu Leber, Nieren oder Magen-Darm-Schäden führen. In Spuren beeinflusst es den Kohlehydratstoffwechsel positiv, weiterhin werden arteriosklerotische Prozesse gehemmt. Nickel kann aus der Galvanikindustrie oder über Armaturen ins Wasser gelangen. Es kann einige Zellenzyme hemmen. Quecksilber hat für viele gewerbliche Anwendungen Bedeutung (Farben-,
Papier-, Elektroindustrie, Pharmazie, Amalgame). Quecksilber kann sich stark
in der Nahrungskette anreichern (Raubfische aus belasteten Gewässern wie
Hecht und Zander können bis zur 500fachen Menge des umgebenen Wassers
enthalten!). Ab einer Aufnahme von 0,3 mg/d werden deutliche
Gesundheitsschäden festgestellt. Das Vergiftungsbild äußert sich vorrangig in
Nervenschäden (abnehmende Gedächtnisleistungen) sowie in Störungen der
Nierenfunktion. Nitrat und Nitrit sind Nährstoffe, welche seit vielen Jahren als
Düngemittel (Nährstoffe) in der Landwirtschaft, aber auch im kommunalen
Bereich (Kleingärten usw.) zum Einsatz kommen. Nitrat und Nitrit sind je nach
Sauerstoffgehalt im Wasser untereinanrer umwandelbar; weitere
Stickstoffverbindungen sind Ammonium oder elementarer Stickstoff (vergl.
hierzu auch die naturwissenschaftlichen Grundlagen). Eine typische
Eigenschaft von Nitrat ist dessen gute Löslichkeit im Wasser, d. h., wenn
zuviel Nitrat zur Anwendung kommt, wird es rasch aus dem Boden ausgewaschen
und gelangt somit ins Grunwasser oder inst Trinkwasser. Nitrat (Grenzwert
nach TrinkwasserVO: 50 mg NO3/l) hat in Konzentrationen > ca. 100 mg NO3/l
bei Säuglingen bis zum 6. Lebensmonat zu erheblichen gesundheitlichen Problemen.
Nitrat, welches auch im menschlichen Körper zu Nitrit umgewandelt werden
kann, führt dazu, dass das Blut anstelle von Sauerstoff diese
Stickstoffmoleküle besser bindet, was schließlich bei Säuglingen zur
"Blausucht" (Methämoglobinämie) führt (Ersticken). Für ältere
Kinder und Erwachsene besteht erst bei höheren Konzentrationen die Gefahr der
Bildung von Nitrosaminen, die wiederum krebserregend sein können. Weiterhin
besteht die Gefahr der Bildung von Struma.
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, PAH) umfassen ein
Stoffgruppe mit einigen hundert Verbindungen, von denen einige stark
krebserregend sind. Sie gelangen vorwiegend über Verbrennungsprozesse in die
Umwelt. Sie werden deshalb vor allem mit pflanzlichen Nahrungsmitteln
aufgenommen. Im Wasser spielen sie vor allem bei Einträgen in
Oberflächengewässer (Straßenabfluss) eine Rolle. Benzo(a)pyren gehört
z. B. zu den PAK, ist krebserregend und kann in teerausgkleideten Leitungen
zum Problem werden. Organische Chlorverbindungen entstehen beabsichtigt (Lösemittel,
Weichmacher, Holzschutzmittel, Reinigungsmittel, Medikamente) oder
unbeabsichtigt bei der Desinfektion von Wasser (Trinkwasser, Schwimmbäder)
mit Chlor bei Anwesenheit von organischen Verbindungen. Zu diesen
Verbindungen gehören sowohl relativ einfach strukturierte
(1,1,1-Trichlorethan, Trichlorethen, Tetrachlorethen, Dichlormethan) als auch
hoch komplizierte Verbindungen, die in der Umwelt sehr persistent und
gefährlich sind (PCB, PCT). Die Wirkungen sind äußerst vielfältig und
vielfach unbekannt. In der Analytik werden leichtflüchtige
Halogenkohlenwasserstoffe (LHKW), extrahierbare organisch gebundene Halogene
(EOX) und adsorbierbare organische Halogene (AOX) unterschieden. |
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Epichlorhydrin kann aus Polymerwerkstoffen und Vinylchlorid aus PVC freigesetzt werden. |
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Kupfer gelangt
vorwiegend aus dem Rohrleitungsmaterial und aus Armaturen ins Trinkwasser
(pH-Wert!< 7!). Auf Wasserorganismen wirkt es bereits ab 0,05 mg/l toxisch
(Fischgift, Algizid). Deshalb wird es auch zur Algenbekämpfung in
Schwimmbädern eingesetzt. Der Tagesbedarf liegt bei 2-3 mg und wird durch die
Nahrung abgedeckt. Ab 2 mg/l schmeckt Wasser metallisch, ab 5 mg/l ist es
ungenießbar. Kupfer kann in erhöhten Konzentrationen zu Organschäden
(Leber bei Kleinkindern) führen. Deshalb wird empfohlen, bei
Kupferinstallationen oder -warmwasserbereitern kein in der Leitung
stagnierendes Wasser zu trinken (Wochenendhäuser in Mittelgebirgen). Zink kann ebenfalls aus Rohrleitungen freigesetzt werden, insbes. im Fall von aggressivem Wasser mit hohen Sulfat- und Chloridgehalten. Ab 2 mg/l verursacht Zink eine opaleszierende Wassertrübung. Zu beachten ist, dass sich zusammen mit Zink toxische Metalle aus verzinkten Rohrleitungen lösen können und dass Zink Nitrat zu Nitrit reduziert. Der tägliche Zinkbedarf liegt bei 15 mg.
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Metalle: |
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| © 2002 Hartmut
Willmitzer |
Diplombiologe
Hartmut Willmitzer | Buchenweg 11 | D-99102 Klettbach | Germany